Definition der Erkrankung
Schädelbasistumore sind gut- oder bösartige Neubildungen, die sich an der unteren knöchernen Begrenzung des Hirnschädels, der sogenannten Schädelbasis, befinden. Die Schädelbasis ist die Auflagefläche des Gehirns und die Trennlinie zum Gesichtsschädel. Sie umfasst eine Reihe von Öffnungen, durch die Hirnnerven, Blutgefäße und das Rückenmark hindurchtreten. Die Schädelbasis lässt sich in drei große Bereiche unterteilen: die vordere, mittlere und hintere Schädelgrube. Tumore der Schädelbasis können in allen drei Bereichen entstehen. Obwohl viele Tumore gutartig sind, können sie durch ihr Wachstum gesundes Hirngewebe, Hirnnerven oder Blutgefäße beeinträchtigen und zu neurologischen Defiziten führen [[SOURCE 1]].
Häufige Tumore der Schädelbasis: Meningeom, Neurinom, Schwannom
Die häufigsten Tumore der Schädelbasis sind Meningeome, Neurinome und Schwannome. Meningeome sind gutartige Tumore, die von den Hirnhäuten ausgehen. Sie machen etwa 25% aller Geschwülste im Schädelinneren aus. Jährlich erkranken etwa 6 von 100.000 Einwohnern an Meningeomen, wobei Frauen etwa 3-4 mal häufiger betroffen sind als Männer. Meningeome wachsen in der Regel langsam und verdrängen das umliegende Gewebe. Sie können jedoch durch Druck auf die Hirnnerven oder vollständiges Umwachsen der Nerven ihre Funktion beeinträchtigen oder sogar zum Funktionsverlust führen. Zu den häufigsten Meningeomen der Schädelbasis gehören Meningeome der vorderen und mittleren Schädelgrube, wie das Clinoid- und Keilbeinflügelmeningeom, das Planum sphenoidale- und Olfactoriusmeningeom, das Tuberculum sellae Meningeom, das Sphenoorbitale Meningeom und das Opticusscheidenmeningeom. In der hinteren Schädelgrube sind Tentoriummeningeome, Petroclivale Meningeome sowie Meningeome im Bereich des Foramen jugulare und des Foramen magnum häufig [[SOURCE 1]].
Neurinome sind gutartige Tumore, die aus den Zellen entstehen, die die Nerven umhüllen, den sogenannten Schwannzellen. Sie machen etwa 8% der Tumore im Schädelinneren aus. Neurinome befinden sich bevorzugt in der hinteren Schädelgrube, im Kleinhirnbrückenwinkel, und gehen häufig vom 8. Hirnnerven aus. Daher werden sie auch Akustikusneurinome oder Vestibularisschwannome genannt. Typische Symptome eines Akustikusneurinoms sind Hörminderung, Schwindel und Ohrgeräusche (Tinnitus). Bei großen Tumoren können auch andere Hirnnerven beeinträchtigt werden oder es kann zu einer Kompression des Hirnstamms kommen. Neben Akustikusneurinomen können auch andere Hirnnerven betroffen sein, wie zum Beispiel der Trigeminusnerv mit Taubheitsgefühl oder Schmerzen im Gesichtsbereich oder der Glossopharyngeusnerv mit Schluckstörungen [[SOURCE 1]].
Diagnose
Die Diagnose eines Schädelbasistumors erfolgt in erster Linie durch eine detaillierte Anamnese und eine gründliche klinische Untersuchung. Die bildgebende Diagnostik spielt jedoch eine entscheidende Rolle. Die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Computertomographie (CT) ermöglichen eine detaillierte Darstellung des Tumors und der umliegenden Strukturen, was eine genaue operative Planung ermöglicht. Je nach Größe und Ausdehnung des Tumors können zusätzliche Untersuchungen wie Elektrophysiologie oder Angiographie erforderlich sein. Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen wie der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, der Neuroradiologie und der Neurologie ist unerlässlich [[SOURCE 1]].
Behandlung
Die Behandlung von Schädelbasistumoren ist eine besondere operative Herausforderung aufgrund ihrer Lage im Hirnschädel und des engen Kontakts zu lebenswichtigen Strukturen. Die Versorgung erfolgt daher nur in ausgewählten, großen und spezialisierten Zentren. Die neurochirurgische Klinik einer renommierten Universitätsmedizin in Heidelberg verfügt über langjährige Erfahrung und höchste Expertise in der Behandlung von Schädelbasistumoren. Dank modernster OP-Technologie und einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Fachkliniken können optimale Behandlungsergebnisse erzielt werden. Die Resektion der Tumore erfolgt mikrochirurgisch mit modernsten Operationsmikroskopen. Technische Hilfsmittel wie die computergestützte Neuronavigation ermöglichen eine millimetergenaue Tumorresektion unter Schonung wichtiger Strukturen. Das intraoperative Neuromonitoring, eine konstante elektrophysiologische Überwachung von Gehirn- und Nervenfunktionen, ist ein Standardverfahren während der Operation. Endoskopische Verfahren ermöglichen eine optimale Sicht und Resektionsmöglichkeit von Tumoren der Schädelbasis. Intraoperative Bildgebung wie MRT, CT und Ultraschall ermöglichen eine präzise operative Planung und Resektionskontrolle. Bei komplexen Tumoren, die die Expertise verschiedener Fachdisziplinen erfordern, erfolgt eine interdisziplinäre Behandlung in Zusammenarbeit mit anderen Fachkliniken [[SOURCE 1]].
Nachsorge
Nach einer erfolgreichen Operation erfordern Schädelbasistumore eine konsequente Nachbehandlung. Die Art der Nachsorge hängt vom histologischen Befund und dem klinischen Verhalten des Tumors ab. In einigen Fällen reicht eine ambulante und bildgebende Kontrolle aus, während in anderen Fällen eine weitere Behandlung wie Strahlen- oder Chemotherapie erforderlich sein kann. Eine enge Zusammenarbeit mit benachbarten Fachkliniken und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen gewährleistet eine optimale Behandlung und Weiterversorgung der Patienten. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Studien durchgeführt, um die molekulargenetischen Mechanismen der Tumorentstehung besser zu verstehen [[SOURCE 1]].
Fazit
Schädelbasistumore, wie Meningeome, Neurinome und Schwannome, sind gut- oder bösartige Neubildungen, die an der unteren knöchernen Begrenzung des Hirnschädels lokalisiert sind. Sie können gesundes Gewebe, Hirnnerven und Blutgefäße beeinträchtigen und zu neurologischen Defiziten führen. Die Diagnose erfolgt durch eine detaillierte Anamnese und bildgebende Verfahren wie MRT und CT. Die Behandlung erfordert eine spezialisierte Versorgung in großen Zentren mit modernster OP-Technologie und einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit. Die Nachsorge umfasst eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls weitere Behandlungen wie Strahlen- oder Chemotherapie. Eine enge Zusammenarbeit mit benachbarten Fachkliniken gewährleistet eine optimale Versorgung der Patienten [[SOURCE 1]].